Der Einsatz von KI und Automatisierung verändert die Industrie – von intelligenten Robotern über interaktive 3D-Modelle in Konstruktionssoftware bis hin zu digitaler Unterstützung bei der Gestaltung, Planung und dem Betrieb von Produktionsanlagen. Um Prozesse effizienter zu gestalten, Wertschöpfung zu erhöhen und andere wichtige Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit mühelos zu integrieren, ist die Nutzung von künstlicher Intelligenz unabdingbar. Wo und wie – darüber spricht Nicole Steinicke mit Jan Niestrath, Industry Manager Design & Manufacturing bei Autodesk. Denn er weiß, wie künstliche Intelligenz, vernetzte Daten und Cloud-Plattformen neue Potenziale für eine effizientere und nachhaltigere Fertigungsindustrie eröffnen können.
Herr Niestrath, generative Designfunktionen, vernetzte Umgebungen in der Cloud und maschinelles Lernen helfen heute in Konstruktion und Entwicklung, effizient CAD-fähige Geometrieoptionen zu erzeugen. Was zeichnet neue Lösungen aus, die beispielsweise im Frühjahr diesen Jahres vorgestellt wurden?
Mit der Autodesk Fusion Industry Cloud verfolgen wir einen Plattform-Ansatz, der all die genannten Themen verknüpft und über eine zentrale Anwendung bereitstellt. So erzielen wir unter dem Strich bessere Gesamtergebnisse, die Zusammenarbeit funktioniert reibungsloser und rechenintensive Aufgaben werden in der Cloud ausgeführt. Ganz konkret zeigt dies das Beispiel Autodesk Amaize. Dabei handelt es sich um einen KI-Co-Piloten als Add-in für Fusion, der den 3D-Metallteil-Druck vereinfacht, indem er Druckprobleme vorhersagt und behebt, Druckdateien optimiert und wertvolle Designerkenntnisse bietet, sodass der erste Druckauftrag bereits gelingt, nach dem Prinzip „first time right“ – alles ohne physisches Prototyping. Das Add-in wurde in Kooperation mit 1000 Kelvin entwickelt und demonstriert, wie dank der Bereitstellung von Zusatzmodulen oder KI-Erweiterungen in der bestehenden Software Prozesse verbessert werden.
Welche Vorteile bringen neue Funktionen im 3D-Druck?
Neue Funktionen im 3D-Druck werden immer einsteigerfreundlicher, was gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wichtig ist. Gleichzeitig beschleunigen KI-basierte Anwendungen die Fertigung und vereinfachen die Integration von Informationen und Erkenntnissen zu unterschiedlichen Parametern, wie beispielsweise Temperaturen. Zudem erleichtern sie den Datenaustausch und ermöglichen eine Optimierung der Teileherstellung vom ersten Konzept bis zum fertigen Produkt.
Gibt es Ihrer Meinung nach noch ungenutztes Potenzial in der Software? Wenn ja, an welchen Verbesserungen für Anwender arbeiten Sie momentan?
Insbesondere im Bereich Generative AI (GenAI) liegt noch ungenutztes Potenzial. Durch die Integration von GenAI können komplexe Designprobleme effizienter gelöst und personalisierte Lösungen geschaffen werden, die den spezifischen Anforderungen der Nutzer besser entsprechen. Außerdem erhoffen sich Unternehmen die Automatisierung einfacher und repetitiver Aufgaben, wie aus der aktuellen Studie 2024 State of Design & Make hervorgeht. Bei Autodesk arbeiten wir im Forschungsprojekt Bernini an der Entwicklung generativer KI für die Design- und Fertigungsindustrie. Das erste experimentelle Bernini-Modell erzeugt bereits jetzt funktionale 3D-Formen aus einer Vielzahl von Eingaben wie 2D-Bildern, Text, Voxeln und Punktwolken. Das Projekt ist Teil einer umfassenden KI-Strategie von Autodesk, die darauf abzielt, intelligente Assistenz und generative Fähigkeiten für das gesamte Produktportfolio bereitzustellen.
Die Fragen stellte Dipl.-Ing. Nicole Steinicke, Chefredakteurin DER KONSTRUKTEUR
Die Ideenschmiede: Autodesk verändert, wie die Welt gestaltet wird. Die Technologie umfasst die Bereiche Architektur, Konstruktion, Produktdesign, Fertigung sowie Medien und Unterhaltung und unterstützt Innovatoren weltweit, große und kleine Herausforderungen zu meistern. Von grüneren Gebäuden über intelligentere Produkte bis hin zu fesselnden Blockbustern – die Software unterstützt dabei, eine bessere Welt für alle zu schaffen.
Textquelle: Redaktion Der Konstrukteur in Zusammenarbeit mit Autodesk
Bildquelle: Autodesk